Bitcoin Teil 1 – Grundlagen

15. Januar 2018 | 1 Kommentar

Die Kryptowährung Bitcoin ist seit geraumer Zeit in aller Munde. Doch was steckt genau dahinter?
Wie werden Bitcoins erstellt, woher bekommt man welche?
Ich bin diesen Fragen mal nachgegangen und habe ein paar Antworten.

Die Grundidee vom Bitcoin-Erfinder Satoshi Nakamoto (vermutlich ein Pseudonym) war, das man mit einer elektronischen sowie verschlüsselten Währung sicher und mühelos Geld transferieren könne – ohne Mittelsmänner.

Anfang 2009 wurden die ersten 50 Bitcoins geschöpft. Einen Tag später erschien mit dem Bitcoin-Core die erste Software.

In einem dezentralen Netz aus Rechnern wird eine gemeinsame Datendank – die sogenannte Blockchain – von allen Teilnehmern verwaltet. Darin werden alle Transaktionen aufgezeichnet.
Über das Bitcoin-Netzwerk wird die Blockchain ständig aktualisiert.

Durch die Rechenleistung aller beteiligter Computer werden die Bitcoins geschöpft und Transaktionen bestätigt. Das wird Bitcoin-Mining genannt.
Die maximale Anzahl aller Bitcoins ist allerdings begrenzt, meines Wissens auf insgesamt 21 Millionen. Aktuell gibt es etwas mehr als 16 Millionen (einige Quellen sprechen hingegen von 13 Millionen).

Da der Bitcoin nur eine virtuelle und keine feste, real existierende Geldeinheit ist, benötigt man zur Aufbewahrung eine Wallet (Brieftasche). Jede Wallet hat eine eigene Nummer, worüber sie im Netzwerk identifiziert wird.
Neben der Software-Wallet auf dem eigenen Rechner oder einer App gibt es auch spezielle Hardware-Wallets sowie Onlineanbieter.

Für den Bitcoin gibt es natürlich auch noch kleinere Einheiten.
Die kleineste ist der Satoshi.  100 Millionen Satoshi sind ein Bitcoin (BTC).
Eine weitere oft verwendete Einheit ist der MilliBitcoin (mBTC). 1000 mBTC entsprechen einem Bitcoin.
Oder 100.000 Satoshi sind ein mBTC.

Da der Bitcoin eine stark schwankende Währung ist, kann man den genauen Wert in Euro nur immer für den jeweiligen Tag angeben. Heute (15.01.2018) beträgt 1 BTC grob 11.735 €. 8522 Satoshi sind 1 Euro wert. Für einen mBTC gibt es immerhin 11,73 €.

Wie kommt man nun an Bitcoins?
Hier gibt es drei Möglichkeiten.
Zum einen kann man sich am Schöpfen/Schürfen (Mining) beteiligen und erstellt sich seine Bitcoins praktisch selbst.
Alternativ erwirbt man an Bitcoinbörsen die entsprechende Anzahl an Bitcoins oder man verdient sie sich über diverse Webseiten.

Das Minen von Bitcoins lohnt sich nur, wenn man dafür spezielle Hardware erwirbt oder diese bei einen der zahlreichen Cloudanbieter mietet (diese stellen Server für das Mining bereit). In beiden Fällen geht man zunächst in Vorkasse und muss mit Verlusten rechnen.
Mit dem eigenen Rechner sind die Kosten definitiv zu hoch. Leider werden hierbei gerne die anfallenden Stromkosten außer Acht gelassen.

Der Kauf von Bitcoins an den entsprechenden Börsen ist zurzeit ein ebenfalls nicht zu unterschätzendes Risiko. Der Kurs schwankt sehr stark und Verluste von 20 % an einem Tag sind keine Seltenheit.
Als ich begann, mich mit diesem Thema zu beschäftigen lag der Kurs bei gerade mal 8000 € pro Bitcoin. Wenige Wochen später (Mitte Dezember) kostete ein BTC schon über 16.000 Euro.
Wer also genügend Geld zum investieren sowie einigermaßen strapazierfähige Nerven hat kann durchaus einen satten Gewinn erzielen. Ein Totalverlust scheint laut Experten aber ebenfalls im Bereich des Möglichen.

Bitcoins (oder besser Satoshis) verdienen kann man auf diversen Webseiten. Nicht alle sind seriös und nicht alle zahlen wirklich aus. Zeitaufwand und Verdienst stehen zudem in keinem gesunden Verhältnis. Zwar immer noch lukrativer als selbst zu schöpfen/minen – aber reich wird man damit nicht.

Mittlerweile kann man mit dem Bitcoin in einigen Onlineshops oder bei Dienstleistern bezahlen.
Seit Kurzem existiert die Möglichkeit, auf fallende oder steigende Kurse an den echten Börsen zu spekulieren (sogenannte Futures).
Vor wenigen Jahren noch als Hacker-Geld (digitale Erpresser wollten das Lösegeld immer in BTC) oder Darknet-Währung (wegen der Anonymität) verschrien, wird der Bitcoin damit Stück für Stück salonfähig gemacht.

Das wird meiner Meinung nach zu einer Reihe von Problemen führen. Denn wenn eine Wallet nicht sicher ist, sind die darin gespeicherten Bitcoins schnell verschwunden.
Bestes Beispiel ist der Hackerangriff auf eine südkoreanische Bitcoinbörse. Diese ging dadurch pleite und alle dort gelagerten Bitcoins der Kunden waren futsch.

Auf die Problematik mit den Transaktionsgebühren gehe ich in einem eigenen Beitrag ein. Aus diesem Grund habe ich diese Thematik hier komplett außen vor gelassen.