Evanzo Teil 1: Domains wurden nicht freigegeben

29. März 2009 | 2 Kommentare

Ich möchte hier über meine schlechten Erfahrungen mit dem Webhoster Evanzo berichten.
Das werde ich wegen den größeren Umfanges in mehreren Teilen machen.
Neben Erpressungsversuchen seitens dieser Firma wurde ich teilweise sogar als Lügner hingestellt.
Die zugesicherten Leistungen wurden über Monate nicht erbracht, eine fristlose Kündigung einfach ignoriert.
Evanzo fordert zwar die Einhaltung der AGB vom Kunden, hält sich aber selbst in keiner Weise daran.
 
Eines vorneweg:  ich war seit 2003 Kunde bei Evanzo und vier Jahre lang völlig zufrieden mit diesem Hoster.
Doch seit Dezember 2007 hatte ich nur noch Ärger. Evanzo gab trotz schriftlicher Kündigung meine Domains nicht frei.
Mehrere Male wurde ich per Mail in „erpresserischer Weise“ aufgefordert, schriftlich zu versichern, das ich meinen Vertrag bis zum Ende erfülle und auch bezahle.

Ich hatte seit Mitte 2007 ein Webspace-Paket mit 10 DE-Domains, 10 GB Speicherplatz  und 10 FTP-Zugängen. Dazu gibt es 10 MySQL-Datenbanken sowie veraltete Versionen von PHP und MySQL.
Vorher hatte ich ein uraltes Paket mit 3 verschiedenen Domains. Dann wurde bei Evanzo komplett umgestellt. Die Benutzer älterer Pakete wurden aber nicht informiert. Durch Zufall bin ich drauf gestoßen und ließ dann mein Paket umstellen.
Um Setup-Gebühren zu sparen, wählte ich als Laufzeit sofort 24 Monate – mein größter Fehler!
Geiz ist nun mal nicht immer geil.

Die Server von Evanzo sind teilweise recht schnell. Leider gab es im Dezember 2007 unglaublich viele Ausfälle (teilweise über 8 Stunden am Stück).
Meiner Meinung nach waren auch zu viele User auf einen Server. Bei meinem Paket sollten es angeblich nur 100 sein. Bei einer Überprüfung stellte ich fest, das 551 Domains auf diesen Server registriert waren. Das ist zwar denkbar – aber nicht sehr wahrscheinlich.

Wie fing der Ärger an?
Neben den oben beschriebenen Ausfällen wollte ich eine weitere Domain auf meinen Webspace schalten lassen. Immerhin hatte ich ja 10 Stück zur Verfügung.
Die Bestellung erfolgte online und nach nicht mal 24 Stunden hatte ich schon die Zugangsdaten erhalten.
Diese waren aber total nutzlos, da sie nicht stimmten!
Auf meine Anfrage per Mail wurde mir geantwortet, das es sich ja nur um „Inklusiv-Domains“ handeln würde ohne eigenen Webspace und FTP-Zugang.
Überrascht suchte ich die Webseite von Evanzo ab und fand keinen Hinweis darauf, das es sich nur um Domain-Weiterleitungen handelte.
Also rief ich bei der Hotline an.
Der Support war völlig unwissend und überfordert. Er riet mir, ein Fax mit meiner Beschwerde an die Geschäftsführung zu schreiben.
Das habe ich dann auch getan. Eine Antwort habe ich nie erhalten.
Nach zwei Wochen rief ich erneut an. Satte 90 Minuten hing ich in der Warteschleife. Erneut kam nichts dabei herum.
Also schrieb ich eine schriftliche Kündigung und bat um die sofortige Löschung meiner Domains. Zudem entzog ich Evanzo das Recht zum Einzug von Lastschriften.
Letzteres störte Evanzo aber wenig – es wurde weiter abgebucht.
Aus diesem Grund buchte ich das Geld wieder zurück.

Jetzt fingen die Erpressungsversuche an.
Da ich meine Domains benötigte, hatte ich um die Löschung gebeten. Mir war bekannt, das Evanzo bei KK-Anträgen nicht immer zustimmte.
Beharrlich weigerte sich diese Firma, meine Domains bei der Denic zu closen – obwohl ich das schriftlich gefordert hatte.
Bei mehreren Anrufen wurde mir zunächst versichert, das die Domains bereits auf „closed“ stünden und es nur noch ein paar Tage dauern würde.
Aber nichts passierte.
Nach einer weiteren Anfrage per Mail (anrufen brachte ja nichts) kam dann die erste Erpressung. Wenn ich schriftlich versichern würde, das ich meinen Vertrag bis zum Ende erfülle und bezahle dann würden meine Domains bei der Denic ausgetragen werden.
Auf sowas ließ ich mich aber nicht ein und forderte einfach mein Recht.
Weitere Erpressungsversuche folgten.
Zwischendurch drohte ich damit, diese Vorfälle unter anderem bei dem ZDF-Magazin WISO  oder der Computerbild zu veröffentlichen (mir fiel in dem Moment nichts besseres ein).
Spöttisch – ja, fast höhnisch – wurde mir geantwortet, das WISO und Computerbild ihre Leser/Zuschauer sicherlich nicht damit belästigen wollen.
Tja… im weiteren Verlauf bewies Evanzo aber, das sie doch Angst vor einer Veröffentlichung hatten. Darüber werde ich im dritten Teil berichten.

Mittlerweile weiß ich, das diese Inklusiv-Domains und die FTP-Zugänge völlig unbrauchbar sind.
Man kann diese Domains zwar auf den Webspace weiterleiten – aber sobald man dann im Webbrowser versucht, auf ein Unterverzeichnis davon zu zugreifen erscheint eine Fehlermeldung.
Bei den sogenannten FTP-Zugängen ist es noch schlimmer.
Man richtet eigentlich nur für einen Benutzer einen Unterordner auf dem Server ein. Über einen Webbrowser kann man überhaupt nicht darauf zugreifen.
Es gibt auch keine Möglichkeit, das Zielverzeichnis dieses Benutzers zu verändern.

Warum Evanzo mit Leistungen wirbt, die sie nicht einhalten, ist mir ein Rätsel.
Mich wundert eigentlich nur, das bisher noch niemand gegen diesen unlauteren Wettbewerb vorgegangen ist.

Welche „Macht“ Evanzo besitzt, mußte auch mein Anwalt feststellen. Auf sein Schreiben reagierte Evanzo überhaupt nicht.
Da es sich nur um einen geringfügigen Betrag handelte, wollte meine Rechtsschutzversicherung die Kosten eines möglichen Prozesses nicht übernehmen.
Ich war zwar im Recht – bekam es aber nicht zugesprochen.
Fortsetzung folgt im zweiten Teil…