Evanzo Teil 4: Letzte Mahnungen, Inkassobüro und aussergerichtliche Anwaltsmahnung

16. Mai 2009 | 10 Kommentare

Im zweiten Teil habe ich über meine fristlose Kündigung Ende Oktober 2008 berichtet.
Neben einem Begleitschreiben habe ich dort auch eine 9-seitige Eidesstattliche Erklärung beigefügt, wo ich detailliert die Gründe darlegte  und auch einige der widersprüchlichen Mails von Evanzo-Mitarbeitern zitierte.
Auf diese Eidesstattliche Erklärung ist Evanzo bis zum heutigen Tage aber mit keiner Silbe eingegangen – im Gegenteil: indirekt wird versucht, mich als Lügner darzustellen.

Da keine Bestätigung der Kündigung von Seiten Evanzos kam, schrieb ich erneut an den Support.
Dieser bestätigte mir den Eingang der Kündigung, lehnte diese aber mit der Begründung ab, dass die Erreichbarkeit im Gegensatz zu meinen Ausführungen nicht soweit eingeschränkt gewesen wäre, das eine sofortige Kündigung gerechtfertigt sei.
Ferner wurde mir hier erstmals mit der Beauftragung eines Inkassobüros gedroht. Vorher hatte man mir mehrfach mit einem gerichtlichen Mahnverfahren gedroht – das habe ich aber jeweils mit der Ankündigung eines sofortigen Widerspruches beantwortet.
Anfang November 2008 bekam ich eine weitere Mail vom Support, wo mir erklärt wurde, das der Login zur neuen Hauptdomain mehrfach neu gesetzt wurde und immer einwandfrei funktionierte. Dies sei jedes Mal von der Technik überprüft worden.
Der Zugang funktionierte nun nach fast drei Monaten endlich auch – allerdings mußte dafür erst eine fristlose Kündigung raus gehen.
Auf meinen Einwand hin, das es lange Zeit nicht funktionierte und das man nun versuchte, mit eine eidliche Falschaussage unterzuschieben, bekam ich nur die lapidare Antwort, man habe mir den Sachverhalt mehrfach erklärt und man erwarte den Ausgleich der Rechnungen.
Darauf hin stellte ich jede Form der Kommunikation mit dieser dubiosen Firma ein.

Hier möchte ich kurz anmerken, das Evanzo Ende Oktober 2008 vom Webhoster 1blu aufgekauft wurde. Mehr als 50.000 Kunden mit über 200.000 Domains wechselten in die neue 1blu-Gruppe. Evanzo und 1blu blieben als eigenständige Unternehmen in dieser neuen Gruppe bestehen.

Nach einer weiteren letzten Mahnung Mitte Dezember 2008 (hier drin wurde mir mal wieder ein gerichtlicher Mahnbescheid angedroht), suchte ich Anfang Januar 2009 die Verbraucherzentrale in Troisdorf auf.
Der Anwalt riet mir, wenn ich starke Nerven hätte nicht zu zahlen und die Sache bis zum Ende durch zu stehen. Seiner Ansicht nach würde die Firma das irgendwann als Verlust verbuchen und alle Bemühungen einstellen.
Ferner war er der Meinung, wenn Evanzo keine Leistung erbracht habe, wäre die fristlose Kündigung berechtigt.
Mit diesem Wissen und der Stärkung durch den Anwalt der Verbraucherzentrale beschloss ich, diese Sache bis zum möglicherweise bitteren Ende auszufechten.

Im Februar und März 2009 folgten vier weitere letzte Mahnungen – jeweils mit der Drohung, meine (ungenutzte) Internetpräsenz zu sperren, den Vetrag zu kündigen, die Domains zu löschen und ein Inkassounternehmen zu beauftragen.
Ende März 2009 kamen auch ungefähr 10 Mails (kein Witz!), die alle den gleichen Inhalt hatten: man sei nach merhmaligen, ergebnislosen Mahnungen nun gezwungen, die Forderungen an ein Inkasso-Unternehmen zu übergeben und meinen Vertrag sofort zu kündigen.
Dies befreie mich natürlich nicht von meiner Zahlungspflicht. Ich hätte aber noch die Möglichkeit, den Vertrag bei Evanzo nach dem Ausgleich der Forderungen an das beauftragte Inkassobüro fortzuführen.
Was soll ich sagen? Der Vertrag ist bis heute von Seiten Evanzos nicht gekündigt worden.

Kurz nach dieser Mail flatterte mir tatsächlich ein Schreiben des Inkassobüros GMF aus Stuttgart ins Haus.
Der Brief wurde als „aussergerichtliche Mahnung“ deklariert und darin wurde mir eine Frist gesetzt, um die ausstehenden Forderungen mitsamt zusätzlichen Kosten zu begleichen.
Gleichzeitig wurde ein Kundenkonto online für mich eingerichtet. Dort loggte ich mich ein und lehnte eine Zahlung mit dem Hinweis auf meine Eidesstattliche Erklärung ab.
Per Post kam die Antwort, man habe nach meinem Einwand Rücksprache mit Evanzo gehalten und der „Mandant“ habe erklärt, das die Leistungen ordnungsgemäß erbracht wurden und ich zu zahlen hätte.
Damit wurde ich also auch von Seiten des Inkassobüros GMF indirekt der eidlichen Falschaussage beschuldigt.

Da ich auch die erneute Frist untätig verstreichen ließ, kam Ende April 2009 eine „aussergerichtliche Anwaltsmahnung“ der Anwaltskanzlei Gebauer und von La Chevallerie. Die haben übrigens die gleiche Postanschrift wie das Inkassobüro GMF.
Mir wurde eine weitere Frist gesetzt um die Angelegenheit aussergerichtlich zu regeln.
Wieder loggte ich mich online ein und lehnte eine Zahlung mit Hinweis auf meine Eidesstattliche Erklärung ab.
Es kam die gleiche Antwort per Post, wie ich sie schon vom Inkassobüro bekommen hatte – exakt der gleiche Wortlaut. Auch die Rechtsanwälte ignorierten meine Eidesstattliche Erklärung vollkommen.
Letztmalig wurde ich nun aufgefordert, den fälligen Betrag bis zum 08.05.2009 zu überweisen.
Diese Frist ist mittlerweile abgelaufen und ich warte geduldig auf die Dinge, die da noch kommen.

Fortsetzung folgt im fünften Teil…